Bau und StreckeneröffnungUm die „Badische Odenwaldbahn“ nicht über hessisches Gebiet verlaufen zu lassen, entschied sich dieBadStB die Neckartalbahn nicht zum hessische Neckarsteinach zu bauen. Sie bevorzugten die deutlich längere Eisenbahnstrecke nach Meckesheim und weiter nach Neckarelz zu führen. Erst 1870 konnte die Kleinstaaterei überwunden werden, sodass die Neckartalbahn über Neckarsteinach nach Bad Friedrichshall am 24. Mai 1879 von den Badischen Staatsbahnen eröffnet werden konnte.
Das Empfangsgebäude Neckarsteinach
Die Bauarbeiten am Stationsgebäude begannen im August und des Güterschuppens im September 1877. 1878 konnte der Güterschuppen fertiggestellt werden, während am Bahnhofsgebäude noch die letzten Arbeiten ausgeführt wurden. Für ein Abtrittgebäude sowie ein Wirtschaftsgebäude begannen die Bauarbeiten 1878. Die Bahnhofsanlage am Stadtrand gelegen, ist zur Streckeneröffnung in Betrieb genommen worden.Der dreigeschossige Putzbau, im Stil des Klassizismus errichtet, besaß eine Gliederung durch Ecklisenen und Gurtgesimse sowie ein Satteldach. Der giebelständige Hauptbau wurde flankiert von einem zweistöckigen, traufenständigen Anbau sowie dem einstöckigen Güterschuppenanbau. Im Erdgeschoss waren Segmentbogenfenster in den Obergeschossen Rechteckfenster verbaut worden. Sie verfügten über Rahmen aus rotem Buntsandstein. Der Hausbahnsteig hatte eine hölzerne Überdachung.Im Erdgeschoss gab es Wartesäle sowie Fahrkarten- und Gepäckschalter. Im Obergeschoss befanden sich Wohnungen für die Bahnbediensteten.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Von 1907 bis 1914 verlegte man zwischen Heidenberg und Neckarelz (heute Mosbach-Neckarelz) das zweite Streckengleis.•1918 entstanden zwei Stellwerke im Bahnhofsbereich.•Am 21. Oktober 1928 begann auf der 5 Kilometer langen Nebenbahn nach Schönau der Zugbetrieb. Dafür erhielt der Bahnhof einen Personentunnel auf dem Hausbahnsteig mit hölzerner Treppenüberdachung zum Inselbahnsteig.•In den 1960er-Jahren elektrifizierte die Deutsche Bundesbahn (DB) die Neckartalbahn.•1969 stellte die DB auf der Strecke mach Schönau den Personenverkehr ein.•Am 1. November 1981 wurde die Strecke nach Schönau stillgelegt und die Stellwerke aus dem Betrieb genommen.•2003/2004 modernisierte die Deutsche Bahn AG die Bahnsteiganlage für den S-Bahn-Betrieb. Der Inselbahnsteig wurde entfernt und ein Seitenbahnsteig gebaut. Der Personentunnel wurde erneuert.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDurch den Abriss der alten Treppenüberdachung auf dem Hausbahnsteig hat das Gebäude von 1879 seinen ursprünglichen Zustand wiedergewonnen. Das Empfangsgebäude wurde ebenfalls saniert und steht unter hessischem Denkmalschutz.
Bilder Neckarsteinach
Luftaufnahme
Bahnstation Neckarsteinach
Neckarsteinach - Hp - RNTN : 86C4 : SD38-Aug18
Planung und KonzessionDurch Badisches Gesetz vom 16. April 1870 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1870 Nr XXVII Seite 331) erhielten die Badische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Neckargemünd - Neckarsteinach-Eberbach nach Jagstfeld.Der Bau der Strecke von Neckargemünde-Neckarelz wurde durch den Staatsvertrag zwischen Baden und Hessen vom 19, Frebruar 1874 und der Strecke Neckarelz-Jagstfeld durch den Staatsvertrag zwischen Baden und Württemberg vom 29. Dezember 1873 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1875 Nr XVIII Seite 220) geregelt.Durch Staatsvertrag zwischen Baden und Hessen vom 16. Juni 1914 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1914 Nr L) erhielten die Badische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Neckarsteinach nach Schönau bei Heidelberg.