Bau und StreckeneröffnungDer Bauabschnitt zwischen Wabern und Treysa, der zunächst eingleisigen Main-Weser-Bahn wurde am 2. Januar 1850 von der Kurhessischen Staatsbahnfertiggestellt. Die Eröffnung der 199,8 km langen Gesamtstrecke war am 15. Mai 1852.Die Gemeinde erhielt erst 1880 einen Haltepunkt außerhalb des Ortskerns an einem Bahnübergang.
Das Empfangsgebäude Schlierbach
Der 1913 errichtete traufenständige, zweistöckige Putzbau mit Satteldach besaß einen südlichen, einstöckigen Anbau mit hochgezogenem Walmdach. Er hatte an der Dorfseite einen kleinen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Diensträume. Das Obergeschoss war als Wohnung für den Bahnhofsvorsteher ausgebaut worden. Im Anbau befand sich wahrscheinlich eine Bahnhofsgaststätte. Auf dem Hausbahnsteig gab es einen Stellwerksanbau. Der Bahnhof hatte einen separaten Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe.Die Gleisanlage bestand aus den zwei Streckengleisen und einem Umfahrgleis. Der Bahnhof hatte einen Inselbahnsteig, der durch einen Personentunnel vom Hausbahnsteig aus zugänglich war. Die Treppenabgänge wurden durch eigenwillige Überdachungen mit Walmdach abgedeckt. Unmittelbar am Stationsgebäude gab es eine Schrankenanlage, die eine Landstraße absicherte.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Die Deutsche Bahn AG sanierte die Bahnsteige und baute das Umfahrgleis zurück. Dabei wurden die Fenster der Treppenabgänge mit Sandstein zugemauert. •Der Güterschuppen wurde abgerissen. •Die Schrankenanlage wurde automatisiert und das Empfangsgebäude verkauft.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist in einem guten Zustand.
Bilder Schlierbach
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 2. Januar 1850 nach Neuental. Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Michelstadt hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2019 waren es 3.005 Einwohner). Schlierbach ist seit 1971 ein Stadtteil von Neuental.
Planung und KonzessionDurch Staatsvertrag zwischen Kurhessen, dem Großherzogtum Hessen und der Freien Stadt Frankfurt vom 6. Februar 1845 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1845 Nr 17 Seite 161) erhielt Kurhessen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Frankfurt am Main nach Kassel.Mit der Einverleibung von Kurhessen und Frankfurt (Main) in Preußen im Jahr 1866 gingen die in diesen ehemaligen Bundesstaaten des Deutschen Bundes gelegenen Strecken auf Preußen über.Auf Grund des Staatsvertrages vom 30. Mai 1868 zwischen Preußen und dem Großherzogtum Hessen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr 49 Seite 689) ist die Verwaltung und der Betrieb der im Großherzoglich Hessischen Gebiet gelegenen Strecken am 1. August 1868 auf Preußen übergegangen. Durch Gesetz von 7. März 1890 (preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1880 Nr 13 Seite 157) ist der bis dahin dem Großherzogtum Hessen gehörende Streckenanteil am 1. April 1880 in den Besitz Preußens übergegangen.