EINE DOKUMENTATION
Panorama Obernhof (Lahn) © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Das kleine Weindorf Obernhof bekam bei Eröffnung des dritten 26,4 Kilometer langen Streckenabschnitts zwischen Nassau (Lahn) und Limburg (Lahn) am 5. Juni 1862 seine Bahnstation. Sie lag zwischen dem 452 Meter langen „Oberhofer Tunnel“ und dem 592 Meter langen Kalkofener Tunnel, dazwischen befand sich die Obernhofer Gitterbrücke.

Das Empfangsgebäude Oberhof (Lahn)

Der traufenständige, zweistöckige Putzbau mit Satteldach im Stil des Spätklassizismus wurde 1862 fertiggestellt. Das Stationsgebäude besaß Segmentbogenfenster mit farbigem, schmalen Werksteinrahmen. In den Dachgieblen gab es zwei gereihte (mit einem Rahmen zusammengefasste) Segmentbogenfenster. Ein schmales Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt), trennte optisch die Stockwerke. Im Erdgeschoss befand sich ein Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Dienstzimmer. Im Obergeschoss lag die Wohnung des Bahnhofsvorstehers.

Anmerkungen:

An der östlichen Gebäudewand befindet sich heute ein einstöckiger Anbau mit Flachdach im Baustil des Stationsgebäudes. Diesen Anbau gab es schon auf einer Ansichtskarte von 1862 und einer Fotografie von 1920, allerdings mit einem Satteldach. Auch der Anbau auf dem Hausbahnsteig gleicht dem Baustil des Stationsgebäudes. Möglicherweise diente er der Aufsicht. Heute befindet sich dort das Stellwerk für den Streckenblock. Unmittelbar westlich neben dem Stationsgebäude gibt sich ein giebelständiges, eineinhalbstöckiges Gebäude aus Fachwerk auf T-förmigem Grundriss mit Satteldach, dass von zwei einstöckigen, unterschiedlich langen Seitenflügeln mit flachem Satteldach flankiert wird. In ihm befinden sich zwei Aborträume, die von außen zugänglich sind. Möglicherweise wurde es für eine Gleisrotte verwendet, da die Brücke und die Tunnel regelmäßig geprüft werden mussten. Ein Fachwerkgüterschuppen mit Seitenrampen befand sich östlich des Stationsgebäudes. Die Gleisanlage bestand außer den Steckengleisen noch ein Umfahrgleis und ein Ladegleis zum Güterschuppen. Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Zwischen 1875 und 1880 wurde die Lahntalbahn zweigleisig ausgebaut. Der Bahnhof erhielt einen Inselbahnsteig. Das im Ort gelegene Kloster Arnstein wurde nach 1920 zu einem bekannten Wallfahrtsort. Die Pilgerzüge kamen hauptsächlich aus dem Ruhrgebiet und sorgten für ein hohes Verkehrsaufkommen. Um 1930* entstanden zwei Stellwerksgebäude [Oo] und [Ow] mit Streckenblock. 2002 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk [Oo] aus dem Betrieb und riss das Stellwerksgebäude später ab. 2010 installierte die DBAG ein modernes Stellwerk und nahm das alte Stellwerk [Ow] aus dem Betrieb. Was hat sich verändert, was ist geblieben Die Bahngebäude sind weitgehend erhalten und stehen unter Denkmalschutz. * Das Datum kann stark abweichen, da keine genauen Daten verfügbar sind.
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Bilder Obernhof
Bahnhof um 1930
Luftaufnahme
Bahnhof um 1930 Lahntalbahn Wetzlar Koblenz Hbf

Bahnstation Obernhof (Lahn)

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