EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Der 20,75 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Neuwied und Niederlahnstein (später rechte Rheinstrecke) wurde am 27. Oktober 1869 von der Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) in Betrieb genommen. Im Juni 1868 wurden die Ausschreibung für die Gewerke zum Bau des Stationsgebäudes in Engers und Bendorf ausgeschrieben. Im Bahnhof gab es eine Lokstation um die Wasser- und Kohlevorräte für die Dampflokomotiven zu ergänzen

Das Empfangsgebäude Engers

Der traufenständige, zweistöckige Putzbau im Stil des Klassizismus mit Satteldach besaß ein kleines Zwerchhaus (steht in der Flucht und besitzt Dach und Giebel) mit einem Radfenster (rundes Fenster) auf der Gleisseite. Im Nordwesten erhielt das Gebäude einen einstöckigen, verputzten Anbau ebenfalls mit Satteldach. Ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) trennte die Stockwerke optisch. Das Erdgeschoss verfügte über Rundbogenfenster und Türen, das Obergeschoss hatte Segmentbogenfenster. Ein Strukturputz mit Fugenschnitttechnik gehörte bei der RhE zum üblichen Standard. Im Erdgeschoss gab es einen Eingangsraum, mit Zugang zu den Wartesälen, Fahrkarten- und Gepäckannahme, ein Treppenhaus zum Ober- und Dachgeschoss sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Dienstwohnungen für die Eisenbahnbeamten entstanden. Ein Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe befand sich neben dem Stationsgebäude. Der Bahnhof besaß eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 31. Mai 1884 eröffnete die 21,6 Kilometer lange „Brextalbahn“ von Engers nach Siershahn den Betrieb. Dafür wurde die Gleisanlage und das Stationsgebäude erweitert. Dabei entstand im Südosten ein einstöckiger, dreigliedriger Anbau für die Wartesäle und einem Bahnhofsrestaurant. Der Hausbahnsteig erhielt eine Teilüberdachung und einen befestigten Mittelbahnsteig. Die Lokstation wurde bereits 1886 zum Bahnbetriebswerk mit Ringlokschuppen und Drehscheibe im östlichen Bahnhofskopf ausgebaut. Gleichzeitig entstand auch der Güterbahnhof mit Güterabfertigung und seinen 25 Gleisen. 1900 wurde ein Stellwerksgebäude mit Stellwerk [En] errichtet. 1911 erhielt der Bahnhof ein Stellwerksgebäude mit Stellwerk [Es]. In dem 1920er-Jahren war Engers Zugbildungsbahnhof. Er besaß zwei überdachte Inselbahnsteige, die durch einen Personentunnel verbunden waren. 1924 bekam der Bahnhof ein weiteres Stellwerk [Fdl]. Ein weiteres Stellwerksgebäude mit Stellwerk [Er] erhielt der Bahnhof 1933. 1945 wurde der Bahnhof durch Artilleriebeschuss stark beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof wieder instandgesetzt. Zum 1. Dezember 1957 schloss die Deutsche Bundesbahn (DB) das Bahnbetriebswerk. 1979 errichtete die DB ein modernes Stellwerksgebäude neben dem Stationsgebäude. Die alten Stellwerke wurden aus dem Betrieb genommen. Nach 1985 stufte die DB den Bahnhof zum Haltepunkt herab. Die Strecke von Engers nach Siershahn wurde 1989 bis Grenzau stillgelegt. Dadurch bedingt reduzierte sich der Güterverkehr im Bahnhof erheblich. 1994 stellte die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Güterverkehr im Bahnhof ein. Das Stationsgebäude wurde verkauft. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude im Zustand von 1886 sowie Teile des Güterbahnhofs und des Ringlokschuppens sind weitgehend erhalten. Das Bahnhofsgebäude wird seit 2021 als Ärztehaus genutzt.
Bilder Engers
Bahnhof um 1886
Luftaufnahme
Bahnhof 1880
PANORAMA Bahnhof um 1886 Bahnhof 1880 Filmbild Engers Mülheim (Ruhr) - Niederlahnstein Mülheim-Speldorf Niederlahnstein Engers - Au (Sieg) Engers Au (Sieg)

Bahnstation Engers

Planung und Konzession