EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Im Jahr 1864 begannen die Bauarbeiten an der „Frankenbahn“ unter der Leitung des Baurats Carl Julius Abel, wo es in Jagstfeld einen Anschluss an das Schienennetz der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen gab. Am 11. September 1866 eröffnete die Württembergische Staatsbahn das 11,2 Kilometer lange Teilstück zwischen Heilbronn und Bad Friedrichshall-Jagstfeld.

Das Empfangsgebäude Neckarsulm

Das dreistöckige Stationsgebäude auf H-förmigen Grundriss in Seitenlage plante der Baudirektor Schurr. Es war ein Sandsteinbauwerk in Stil des Klassizismus. Das dreigliedrige Gebäude besaß zwei erhöht gebaute Eckbauten, die durch einen traufenständigen, zweieinhalbstöckigen Mittelbau verbunden waren. Es verfügte über ein Halbgeschoss mit gekuppelten Rechteckfenstern (letztes Geschoss ohne Dachschräge unter dem Dach). Das Obergeschoss besaß Segmentbogenfenster, das Erdgeschoss Rundbogenfenster. Die Fenster der Eckbauten waren in allen Geschossen gekuppelt (breite Fensteröffnung durch Stützen unterteilt). Das Gebäude verfügte über flache Walmdächer. Die feierliche Eröffnung des Verwaltungsgebäudes, wie das Empfangsgebäude in Württemberg hieß, fand am 11. September 1866 statt. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle der 2. und 3. Klasse, eine Post sowie Fahrkarten- und Gepäckschalter. Ferner befanden sich dort ein Dienstraum für den Telegrafendienst sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss lagen die Wohnungen des Stationsvorstehers und Bahnbediensteten. Ein separater Güterboden mit Seitenrampen, der später mehrfach verlängert wurde, lag in der Verlängerung der Flucht des Stationsgebäudes. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1885 wurde im nahen Heilbronner Salzwerk der Salzabbau aufgenommen. Aus praktischen Gründen begann die Verlegung eines 2,6 Kilometer langen Gleisanschlusses jedoch von Neckarsulm ausgehend, der 1886 in Betrieb ging. Den Anschluss übernahm später die Industrie- und Hafenbahn Heilbronn. 1893 wurde das zweite Streckengleis zwischen Heilbronn und Jagstfeld verlegt. Der Bahnhof erhielt einen Inselbahnsteig. 1901 schloss das Postamt im Bahnhofsgebäude und zog in ein neues Postgebäude am Bahnhofsplatz um (Heute Alte Post). 1907 erhielt der Hausbahnsteig eine Überdachung. Am 1. Oktober 1972 wurde die Installation der Oberleitung zwischen Heilbronn und Bad Friedrichshall- Jagstfeld abgeschlossen. Die Stadt Neckarsulm erwarb am 21. Dezember 2006 das Stationsgebäude von der Deutschen Bahn AG (DBAG). Zwischen 2011 und 2012 begannen die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Bahnhofsgebäude und der ehemaligen Güterabfertigung sowie der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Seit 2013 verkehrt die Stadtbahn der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) auf den Gleisen 4 und 5 mit eigenem Bahnsteig. 2017 eröffnete zwischen Stellwerk und Stationsgebäude ein Hotel den Betrieb. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde vorbildlich saniert, wobei der klassizistische Baustil voll zu Geltung kommt. Das Stationsgebäude und der Güterboden, der als Jugendzentrum umgebaut wurde, stehen unter Denkmalschutz.
Filmbild Neckarsulm
Die Eisenbahn “kam” am 11. September 1866 nach Neckarsulm. Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Neckarsulm hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2020 waren es 26.324 Einwohner).
Bahnhof um 1899
Luftaufnahme
Bilder Neckarsulm
Bahnhof um 1899 Planung und Konzession Nordbahn (Württ) Stuttgart Hbf Osterburken PANORAMA ahnbauten mehr zum Thema hier  B

Bahnstation Neckarsulm