EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Die Bauarbeiten der 22 Kilometer langen „Hönnetalbahn“ zwischen Menden und Neuenrade begannen am 28. August 1909. Die Nebenbahn verfügte über 30 große Bauwerke, darunter zwei Viadukte und zwei Tunnel. Am 30. März 1912 war die feierliche Eröffnung und einen Tag später fuhr der erste offizielle Personenzug. Neuenrade war Endstation der Strecke von Menden. Dementsprechend wurde der Bahnhof 1912 ausgebaut.

Das Empfangsgebäude Neuenrade

Das mehrgliedrige, zweistöckige Stationsgebäude in Seitenlage im Heimatstil errichtet, bestand aus einem Hauptgebäude mit Mansardendach auf rechteckigem Grundriss, das von einem einstöckigen, zur Gleisseite hin versetzten Anbau mit Satteldach ergänzt wurde. Daran schloss sich ein Güterschuppenanbau mit auskragendem Walmdach, das zum Teil aus Backsteinfachwerk und verputztem Gefache bestand. Ein Treppenturm zu den Dachgeschossen mit Kuppelhaube war auf der Ortsseite des Hauptgebäudes entstanden. Ein Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) mit verschiefertem, geschweiftem Giebel dominierte das Gebäude. Das verputzte Erdgeschoss besaß Gebäudekanten, Rechteckfenster und Türen mit dekorativ getreppter Bruchsteingliederung. Das Obergeschoss war aus Fachwerk errichtet worden, wobei es nur an der Ortsseite sichtbar war. Einige Gebäudeteile ähnelten im Baustil den Bahnhöfen Cochem oder Moselkern an der Moselstrecke. Weitere Bahnbauten waren eine Vieh- und Wagenrampe, ein zweiständiger Lokomotivschuppen und ein Aufenthalts- und Magazingebäude sowie ein separater Freiabort. Eine Wasserstation kam erst später hinzu. Der Bahnhof hatte einen regen Stückgutverkehr. Aus diesem Grund waren im Bahnhof immer eigene Sammelwaggons stationiert. Die Gleisanlage des Kopfbahnhofs bestand außer dem Streckengleis aus einem Lade-, Abstell- Güter, Umlauf- und einem Ausziehgleis. Ein breiter, befestigter Mittelbahnsteig befand sich zwischen Gleis 1 und 2. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1967 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) das Stellwerk zurück. 1975 stellte die DB die Fahrkartenausgabe und die Stückgutabfertigung ein. 1987 wurde der Güterverkehr eingestellt. Am 26. Juli 1989 baute die DB alle nicht notwendigen Gleise zurück. Das Bahngebäude verkaufte die DB an einen Gewerbebetrieb. 1992 brannte das Stationsgebäude aus. Danach stand es jahrelang leer. Die Deutsche Bahn AG (DBAG) plante 1998 den Abriss des Gebäudes. Am 27. März 2003 stellte die Bezirksregierung in Arnberg das Stationsgebäude vorläufig unter Denkmalschutz. 2004/2005 wurde das Stationsgebäude denkmalgerecht saniert und von der Stadt in die Denkmalliste eingetragen. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude sowie der Güterschuppen wurden in ihren ursprünglichen Zustand gebracht. Im Erdgeschoss sind die Stadtwerke Neuenrade eingezogen. Das Obergeschoss wurde vermietet.
Bilder Neuenrade
Bahnhof 1912
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 28. August 1909 nach Neuenrade. Also 74 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Neuenrade hatte zu diesem Zeitpunkt 2.145 Einwohner (Ende 2021 waren es 11.663 Einwohner).
Bahnhof 1912 Filmbild Neuenrade Fröndenberg - Neuenrade Fröndenberg Neuenrade

Bahnstation Neuenrade

Planung und Konzession Stationsgebäude nach Sanierung