Bau und StreckeneröffnungDie eingleisigen 67,9 km lange Lahn-Kinzig-Bahn baute die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft in vier Teilabschnitten und eröffnete die Gesamtstrecke am 30. November 1870.
Das Empfangsgebäude Nidda
Das Empfangsgebäude als klassizistischer Putzbau errichtet wurde am 29. Juni 1870 eröffnet. Die Fenster beider Geschosse liegen unter den dreifach übergiebelten Stürzen. Westlich gegenüber den Gleisanlagen eröffnete man im selben Jahr auch den Güterschuppen aus Backstein.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1890 wurden die Lokstation mit fünfständigem Ringlokschuppen samt Drehscheibe, Lokbehandlungsanlage und dreigeschossigen Dienstgebäude in Betrieb genommen.•1897 wurde die Gleisanlage erweitert, um die am 1. Oktober 1897 eröffnete Bahnstrecke von Beienheim bis Nidda in Betrieb nehmen zu können. Der Weiterbau nach Schotten wurde am 26. Mai 1888 abgeschlossen.•1909 baute die Reichsbahn im westlichen Bahnhofsbereich ein Stellwerksgebäude aus Backstein mit einem Fachwerk im Obergeschoss, an das 1925 ein flacher Bachsteinbau angebaut wurde. 1910 entstand ein weiteres Stellwerk im östlichen Bahnhofsteil.•1912 entstand die offene, hölzerne Perronhalle mit Schnitzereien über der gesamten Länge des Hausbahnsteigs. Im Osten entstand ein Pavillonanbau mit Schnitzwerken am Eingang. Eine verglaste Eisenkonstruktion als Treppenabdeckung durch den die Fahrgäste in den Personentunnel und zu sieben Fahrgleisen gelangten, entstand ebenfalls.•Am 29. November 1959 wurde der Personenverkehr bis Schotten eingestellt. Der Güterverkehr endete im Februar 1960. Die Gleise baute man zurück.•Die stählerne Treppenabdeckung wich in 2003/2004 einer Überdachung für abgestellte Fahrräder und einem modernen Abgang zum Personentunnel. Das Empfangsgebäude erhielt einen neuen Anstrich. Die die Bahnsteige wurden saniert.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist bis heute erhalten geblieben und steht unter hessischem Denkmalschutz.
Bilder Nidda
Bahnhof von 1870
Luftaufnahme
Bahnstation Nidda
Nidda - Bf - FNDN : 77C1 : SD17-Jul15
Planung und KonzessionAufgrund einer Initiative des Abgeordneten Christian Peter Heldmann wurde bereits 1860 der Bau einer Strecke von Gelnhausen nach Gießen vorgeschlagen. Die Planungen der Strecke begannen 1862. Schwerpunkt war der Güterverkehr. Es wurde mit einer geringen Personenbeförderung gerechnet.Die Hessische Konzession zum Bau und Betrieb vom 4. April 1868 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 22 Seite 602) und Preußische Konzession vom 3. Mai 1869 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1869 Nr. 38 Seite 692) erging an die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft.Wegen der Durchführung durch preußisches Gebiet wurde der Vertrag zwischen Preußen und Hessen vom 12. Juni 1868 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr. 55 Seite 756 und hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 50 Seite 985).Durch Hessisches Gesetz vom 15. November 1890 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1890 Nr. 47 Seite 319) erhielt die Hessische Staatsbahn die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Beienheim nach Schotten).