Bau und StreckeneröffnungDer Bau der Nahetalbahn erforderte eine große Anzahl von Kunstbauten wie Dämme, Einschnitte, Brücken und Tunnels. Preußen wollte die Gleise immer entlang der Nahe führen. Das erklärte auch die immensen Baukosten der Strecke. Durch die Enklave Birkenfeld hatte das „Großherzogtum Oldenburg“ ein Mitspracherecht beim Bau der Strecke. Es wollte die Linienführung über Birkenfeld erzwingen. Preußen reagierte daraufhin und plante die Strecke durch das Glantal. Daraufhin fanden beide Staaten eine Einigung über die Streckenführung.Am 15. Juli 1858 eröffnete die Rhein-Nahe Eisenbahn-Gesellschaft (RNE) auf der Nahetalbahn den Betrieb von Bingerbrück (heute Bingen Hbf) bis Bad Kreuznach. Auf dem Teilstück von Bad Kreuznach über Staudernheim nach Oberstein (heute Idar-Oberstein) wurde der Bahnbetrieb am 15. Dezember 1859 aufgenommen. Am 26. Mai 1860 begann auf der 141,8 Kilometer langen Gesamtstrecke der Bahnbetrieb.
Das Empfangsgebäude Staudernheim
Das ursprüngliche „Betriebshauptgebäude“ wurde durch die leichte Schräglage der Straßenseite auf einem Fundament aus Bruchstein errichtet. Das 1859 aus Backstein gebaute, giebelständige Gebäude, hatte einen Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie einen Warteraum.Östlich des Stationsgebäudes endeten die drei Gleise der Glantalbahn an einer Segmentdrehscheibe. Ein Bahnsteig verlief in Verlängerung des Hausbahnsteiges zwischen der Staatsbahn und der Glantalbahn. Für die Staatsbahn gab es einen Inselbahnsteig. Dem gegenüber befand sich ein Güterbahnhof mit Güterschuppen und Lagerplatz mit Laderampe. Westlich vor der heutigen Straßenbrücke befand sich ein Stellwerksgebäude.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Eröffnung der Glantalbahn am 1. Mai 1904•Nach 1914 wurde das Empfangsgebäude durch zwei Fügelbauten in seiner heutigen Form erweitert.•1980 wurden die mechanischen Stellwerke aus dem Betrieb genommen•Die Deutsche Bundesbahn legte am 1. Juli 1996 die Glantalbahn bis Lautenecken-Grumbach still und baute die Gleise später zurück.•2010 begannen die Modernisierung der Gleis- und Bahnsteiganlagen, die 2012 beendet wurden.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde verkauft. Es ist äußerlich in einem guten Zustand. Der Güterschuppen ist erhalten geblieben.
Bilder Staudernheim
Luftaufnahme
Bahnstation Staudernheim
Staudernheim - Bf - SSTHN : 85A1 : SD37-Jun18
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 4. September 1856 (Preußische Gesetzsammlung Jahgang 1856 Nr. 49 Seite 785) erhielt die Rhein-Nahe Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betreib einer Strecke von Bad Kreuznach nach Oberstein.Wegen Durchführung der Bahn durch das Fürstentum Birkenfeld und durch Hessisches Gebiet wurde ein Staatsvertrag zwischen Preußen und Oldenburg vom 1. April 1857 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1857 Nr 34 Seite 510) und ein Staatsvertrag zwischen Preußen und Hessen-Homburg vom 7. Juni 1856 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1857 Nr 34 Seite 5505) abgeschlossen.Mit Bayerischer Konzession vom 13. Mai und 8- Oktober 1901 (Kreisamtsblatt der Pfalz Jahrgang 1901 Nr 10 Seite 97) erhielten die Pfälzische Eisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Homburg (Saar) zur Bezirksgrenze Glan-Münchweiler.