Bau und StreckeneröffnungMit Eröffnung der „Elsenztalbahn“ am 23. Oktober 1862 durch die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (BadStB), die von Heidelberg nach Meckesheim führte, wurde auch der Bahnhof Neckargemünd eröffnet. Er lag westlich des Ortskerns und nahe am Neckar.Um die „Badische Odenwaldbahn“ nicht über hessisches Gebiet bauen zu müssen, entschied sich dieBadStB die Neckartalbahn nicht zum hessische Neckarsteinach zu bauen. Sie bevorzugten die deutlich längere Eisenbahnstrecke nach Meckesheim und weiter nach Neckarelz zu nehmen. Erst 1870 konnte die Kleinstaaterei überwunden werden, sodass die Neckartalbahn über Eberbach nach Bad Friedrichshall am 24. Mai 1879 eröffnet werden konnte. Im Erdgeschoss gab es einen Wartesaal mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. In den Obergeschossen befanden sich die Wohnungen für die Bahnbediensteten.Der Bahnhof Neckarhausen (b. Eberbach) gehörte 1938 zur Rangklasse IV.
Das Empfangsgebäude Neckarsteinach
Das Empfangsgebäude entstand 1879 westlich des Ortes als traufenständiger, dreistöckiger Putzbau im Klassizismus. Er besaß eine Gliederung durch Ecklisenen, Gesimse und Zierkonsolen. Unter dem Satteldach waren Schleierbretter angebracht worden. Der westliche Anbau wurde für einen Güterschuppen aus Bruchstein mit Seitenrampen und Kopframpe verwendet.Der Bahnhof gehörte zur Rangklasse IV mit Güterabfertigung.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 13. Juli 1891 eröffnete die meterspurige Schmalspurbahn von Edingen nach Mannheim den Betrieb. Sie wurde später über den Neckardamm bis nach Neckarhausen weitergeführt.•Von 1907 bis 1914 wurde ein zweites Streckengleis zwischen Heidelberg und Neckarelz verlegt. Dabei entstand auf dem Hausbahnsteig ein Anbau für den Fahrdienstleiter. Im Bahnhof wurde ein Inselbahnsteig aufgeschüttet, den die Reisenden über eine hölzerne Gleisabdeckung erreichen konnten.•1928 erhielt die Schmalspurbahn, die mittlerweile zur Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (OEG) gehörte, eine elektrische Oberleitung.•Am 31. Juni 1969 fuhr der letzte Schmalspurzug in Neckarhausen ein. Danach wurde die Strecke stillgelegt.•2003/2004 modernisierte die Deutsche Bahn AG die Bahnsteiganlage für den S-Bahn-Betrieb und verkaufte das Stationsgebäude.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde von den neuen Eigentümern vollständig saniert. Der unverputzte Güterschuppen wurde dabei im Stil des Hauptgebäudes verputzt und ebenfalls mit Ecklisenen versehen.
Bilder Neckarhausen
Luftaufnahme
Bahnstation Neckarhausen
Neckarhausen b. Neckarsteinach - Hp - RNHN : 86C4 : SD38-Aug18
Planung und KonzessionDurch Badisches Gesetz vom 27. April 1860 (Badisches Regierungsblatt Jahrgang 1860 Nr XXIII Seite 147) erhielten die Badische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Meckesheim zur Bezirksgrenze nach Jagstfeld.Der Bau der Strecke ist durch den Staatsvertrag zwischen Baden, Hessen und Württemberg vom 31. März 1864 geregelt (Württembergisches Regierungsblatt 1865 Nr 8)Durch Badisches Gesetz vom 16. April 1870 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1870 Nr XXVII Seite 331) erhielten die Badische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Neckargemünd - Neckarsteinach-Eberbach nach Jagstfeld.Der Bau der Strecke von Neckargemünde-Neckarelz wurde durch den Staatsvertrag zwischen Baden und Hessen vom 19, Frebruar 1874 und der Strecke Neckarelz-Jagstfeld durch den Staatsvertrag zwischen Baden und Württemberg vom 29. Dezember 1873 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1875 Nr XVIII Seite 220) geregelt.Durch Badische Konzession vom 18. Juni 1890 (Badischer Staatsanzeiger Jahrgang 1890 Nr XXI Seite 204) erhielt ein Unternehmerkonsortium der Bank für Handel und Industrie Darmstadt, Rheinische Kreditbank Mannheim, Bank W.H. Ladenburg u. Sohn Mannheim und Hermann Bachstein Berlin die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Schmalspurbahn Heidelberg - Edingen - Mannheim.